Im letzten Artikel haben wir uns horizontale Support- und Resistancezonen näher angesehen. Dabei handelt es sich um statische – weil horizontale – Widerstände oder Unterstützungen. Im Gegensatz dazu gibt es auch dynamische Widerstände und Unterstützungen. In diesem Fall sprechen wir in der technischen Analyse von Trendlinien.
Trendlinien sind mit Sicherheit das am weitesten verbreitete und verwendete Tool in der technischen Analyse. Der Grund liegt vor allem in ihrer Einfachheit: Jedes Kind kann einen Trend sofort erkennen (interessanterweise oftmals sogar besser als „Erwachsene“). Das Problem ist nämlich häufig, dass viele Amateurtrader die Trendlinien falsch einzeichnen oder – viel öfters noch – sie denken sich die Trendlinien zurecht, sprich sie passen die Trendlinie so an den Markt an, dass ihre Erwartungen möglichst gut erfüllt werden.
Welche Trends gibt es überhaupt?
Da wäre zum einen einmal der Aufwärtstrend. In einem Aufwärtstrend übersteigt das neue Hoch einer Bewegung das alte Hoch. Ebenso übersteigt das neue Tief der Zwischenkorrektur das alte Tief.
Im Gegensatz zum Aufwärtstrend steht der Abwärtstrend. Dabei unterschreitet das neue Tief einer Bewegung das alte Tief. Das neue Hoch des Zwischenanstieges unterschreitet das alte Hoch.
Vielfach liegt in einem Markt überhaupt kein Trend vor. Dann sprechen wir von einer Seitwärtsbewegung.
Wie man man Trendlinien einzeichnet
Nichts einfacher als das: Verbinden Sie einfach zwei (mehrere) Tiefs in einem Aufwärtstrend oder – vice versa – zwei (mehrere) Hochs in einem Abwärtstrend miteinander.
In einem Aufwärtstrend werden die lokalen Tiefs, also die Unterstützungen der Zwischenkorrekturen, miteinander verbunden.
In einem Abwärtstrend werden die lokalen Hochs, als die Widerstände der Zwischenanstiege, miteinander verbunden.
Wissenswertes über Trendlinien
- Es sind immer mindestens zwei Hochs oder zwei Tiefs erforderlich, um eine Trendlinie einzuzeichnen.
- Je steiler eine Trendlinie ist, desto weniger verlässlich ist sie.
- Je öfter eine Trendlinie getestet wird, desto mehr Aufmerksamkeit erregt sie im Markt und desto stärker wird sie.
- Sehr wichtig: Zwingen Sie die Trendlinie niemals in den Markt. Versuchen Sie objektiv zu bleiben.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim analysieren und zeichnen. Wenn Sie unseren Artikel über horizontale Unterstützungen und Widerstände noch nicht gelesen haben, dann sollten Sie das jetzt nachholen.
Risikowarnung: Ihr Kapital könnte gefährdet sein